Gemeinschaftliches Wohnen, Männedorf
Wohnen
Wettbewerb 1. Rang
Neubau

Keimzelle für die Entwicklung ist das 300 Jahre alte Bauernhaus mit Nebengebäude. Die Parzelle wird um zwei neue, flach geneigte Baukörper zu einem Gesamtensemble ergänzt. Zusammen umrahmen diese Bauten das alte Bauernhaus. Entwurfsprägend ist eine Ergänzung mit kleinteiligen Gebäudeeinheiten, die sich in die vorhandene Topographie und die ortsbaulichen Gegebenheiten einfügen. Diese Gebäudeeinheiten sind durch ein Laubengangsystem miteinander verbunden und bieten so auch Witterungsschutz unter Einbezug in die gemeinschaftliche Nutzung des Grundstücks.

Wichtig sind die Verknüpfungen der Freiräume mit der Wohnnutzung, aber dennoch die Gewährung von Privatheit und Rückzugsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der unmittelbar angrenzenden Natur- und Erholungsräume mit Tobel und Wald. Die Neuinterpretation des Bauernhof-Charakters mit Nutzgärten, Erholungs- und Spielflächen wird unterstützt durch das «Durchwohnen» innerhalb der Wohnungen und deren Aussenbezüge.

Pläne

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Wohnungsstruktur

Die Wohntypologie des Westteils ist gestalterisch auf die Hanglage des Grundstückgeländes angepasst. So beispielsweise mit versetzten Wohn- und Schlafebenen, die mit wenigen Stufen miteinander verbunden sind. Dadurch ergeben sich interessante und individuelle Durchgangs- und Wohnräume mit vielfältigen Ausblicken und lassen die Bewohner die Topographie des Hanges im Inneren erfühlen.

Talseitig befindet sich der überhohe offene Wohn- und Essbereich mit grosszügigen Fensterflächen, die das Sonnenlicht bis tief in die Räume leiten lassen und einen direkten Aussenbezug herstellen. Beim Schlafbereich, mit vorgeschalteten Laubengängen, sind es schmale, hohen Fenstern, welche dem Innenraum mehr Privatsphäre zugestehen.

Die Lauben bieten allen Wohnungen einen geschützten Aussenbereich Richtung Innenhof, der auch gemeinschaftlich belebt werden kann. Durch die Auskragung der Dächer in den Innenhof nach Süden und Osten ergibt sich eine bauliche Verschattung der dahinterliegenden Wohnung und gewährleistet auf dem Laubengang einen Witterungsschutz.

Die Wohnungsstruktur ist bei allen drei Wohneinheiten ähnlich aufgebaut. Das Entrée ist zentral angeordnet und verbindet den Wohn- und Essbereich mit dem Schlafbereich. Die nördliche Wohnung ist parallel zum Hang platziert und erfährt darum keine innere Abstufung der Wohn- und Schlafebene.

Konstruktion

Im Westteil wird ab der Erdgeschossplatte ein Holzbau erstellt. Dieser wird auf dem betonierten Untergeschoss errichtet. Im Nordteil wird das in den Hang ragende Erdgeschoss betoniert und darauf der Holzbau errichtet. Fassadenwände, die Laubengangstruktur, Zwischenwände, Decken mit sichtbaren, statisch zum Innenhof gerichtete, sichtbare Balkendecken und das Dach werden in traditioneller Holzbauweise erstellt.

Der Raster der Holzbaukonstruktion verleiht dem gesamten Gebäude und den Wohnungsgrundrissen eine klare Struktur. Als Holzbau tritt das Gebäude auch in der äusseren Optik in Erscheinung. Innenhofseitig dient die Primärstruktur des Gebäudes als sichtbare Konstruktion für den Laubengang. Die schlichte Fassade des Gebäudes mit gestrichener Holzverschalung wird durch Lisenen und Gesimse gegliedert.